#15 Dr. Julia Bartley über finanzielle und gesellschaftliche Hürden bei der Kinderwunschbehandlung

Shownotes

„Wir stehen in Deutschland vor einem Patchwork an Regelungen, das weder den Paaren mit Kinderwunsch noch den Ansprüchen der Reproduktionsmedizin gerecht wird“, sagt Dr. Julia Bartley, Leiterin des Bereiches Reproduktionsmedizin und gynäkologische Endokrinologie an der Universitätsklinik Magdeburg. Wir sprechen darüber, dass Unfruchtbarkeit eine der wenigen, wenn nicht die einzige von der Weltgesundheitsorganisation definierte Krankheit ist, dessen Behandlung in Deutschland nicht vollständig von den Krankenkassen abgedeckt wird. Zudem ist die Grundlage für die Behandlungen ein Gesetz von 1990 (Embryonenschutzgesetz), das dringend überarbeitet werden sollte. Faktisch führt es u.a. derzeit dazu, dass Behandlungen in Deutschland weniger erfolgreich sind, als das was die Medizin leisten kann, sodass Paare/Frauen mit Kinderwunsch unnötig leiden. Dr. Bartley plädiert zudem dafür, aus Gleichberechtigungsgründen die Eizellspende in Deutschland zu legalisieren und das Thema „Unfruchtbarkeit“ zu enttabuisieren. Denn jetzt mangelt es an Aufklärung über die Möglichkeiten der Reproduktionsmedizin und Betroffene werden oft (auch finanziell) alleine gelassen. In die Zukunft blickt sie optimistisch, denn die neue Bundesregierung hat jetzt die Möglichkeit das Leben der Betroffenen mit wenigen zeitgemäßen Schritten sehr zu verbessern. Wer Interesse an einem wichtigen, aktuellen Beitrag zum Thema Gleichberechtigung (auch für homosexuelle Paare) und Überalterung hat, der darf sich auf Dr. Bartleys unaufgeregte Fachexpertise freuen.

Weitere Infos: http://www.krep.ovgu.de/Team/Ärzte/Dr_+Julia+Bartley-p-204.html https://www.leopoldina.org/uploads/tx_leopublication/2019_Stellungnahme_Fortpflanzungsmedizin_web.pdf https://www.leopoldina.org/uploads/tx_leopublication/2021_Stellungnahme_Embryonenschutz_web.pdf https://www.profamilia.de/fileadmin/landesverband/lv_nordrhein-westfalen/pro_familia_NRW_rechtebasierte_Fortpflanzungsmedizin_Positionspapier_2020_Mai.pdf

Kontakt: ichbinsofrei@outlook.com Instagram: https://www.instagram.com/ich.bin.so.frei/

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