#44 Kinderwunsch erfüllen: Deutschland braucht zeitgemäße Gesetze
Shownotes
„Die Situation in Deutschland ist heuchlerisch. Die Eizellspende ist verboten und trotzdem werden circa 3000 Kinder aus einer Eizellspende in Deutschland geboren. Das heißt: Die, die können, gehen ins Ausland“, stellt der Reproduktionsmediziner Dr. Matthias Bloechle fest. Die Abgeordnete des Bundestags Katrin Helling-Plahr ergänzt „Ich finde den Gedanken unerträglich, dass Menschen mit Kinderwunsch sich eine Behandlung nicht leisten können und wir als Staat nicht die besten Rahmenbedingungen schaffen. Gemeinsam mit Luxemburg hinken wir in Europa hinterher.“
Dr. Bloechle hat sich selbst vor einigen Jahren angezeigt, weil er den Zustand untragbar fand, dass die Präimplantationsdiagnostik (das heißt die Analyse von Embryos bei z.B. genetischen Defekten) in Deutschland verboten war. Er hat seine Arztlizenz nicht verloren: Dank seiner Selbstanzeige ist die Präimplantationsdiagnostik unter bestimmten Bedingungen heutzutage erlaubt. Die Rechtspolitikerin Katrin Helling-Plahr stellt fest: „Die Toleranz gegenüber dem Selbstbestimmungsrecht der Einzelnen ist in Deutschland nicht sonderlich ausgeprägt. Mit Schutz vor sich selbst wird begründet, dass Frauen nicht selber bestimmen können, dass sie ihre Eizellen spenden wollen.“
Wir diskutieren über Politik für Randgruppen, 30 Jahre alte Gesetze, eine Kommission, die jetzt ein Jahr im Geheimen tagen soll und was wir gemeinsam ändern können.
Hintergrundinformationen https://www.bundesgesundheitsministerium.de/presse/pressemitteilungen/konstituierung-kommission-reproduktive-selbstbestimmung.html https://www.emma.de/artikel/die-menschen-matthias-bloechle-provokant-265329 https://www.helling-plahr.de/home https://www.kinder-wunsch.org
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